Montag, 28. Februar 2011

Date

Ich habe vor kurzem einem Freund erzählt, dass ich mich mit einem Mann treffe. Und bin promt gefragt worden: Hast du ein Date? Eine Antwort konnte ich nicht finden.

Was ist ein Date???

Hat uns Hollywood diese Bezeichnung auferlegt? Muss man wissen, ob eine Verabredung als Date gilt? Was bedeutet dieses "Label", dieser Stempel, diese Kategorisierung für mein Verhalten? Oder für meine Erwartungen? Oder die des entsprechenden Mannes?

Und was zum Teufel ist ein Date nun eigentlich? Eine Verabredung zweier Menschen. So weit so gut. Meistens fängt sie an einem öffentlichen Ort an. Im Café an der Ecke. An der U-Bahn-Haltestelle. Im Einkaufszentrum. Erst mal die Lage checken, meist kennen sich die beiden Protagonisten noch nicht oder noch nicht sehr gut.
Doch was macht nun den Unterschied aus zwischen einem Date und einem Nicht-Date? Die Absicht, den anderen für sich zu gewinnen? Die Hoffnung, man würde sich verlieben? Oder die Hoffnung, dass man selbst umschwärmt wird? Bei manchen mag es auch die Erwartung sein, "noch auf einen Kaffee mitkommen zu dürfen" :P
Was liegt zwischen einer beginnenden Freundschaft und einer möglicherweise beginnenden Beziehung?

So genau ist es mir bis heute nicht klar, was ein Date ist. Die Definition steht noch aus. Oder ob das besagte Treffen eins war. Das finde ich aber auch nicht so wichtig. Es war schön und hat zu weiteren Treffen geführt. Ist das nicht wichtiger, als allem und jedem was man tut ein Hollywood-Label aufzukleben, nur damit es für andere ins Klischee passt und leicht verständlich ist?
Ich breche da gerne aus dem Klischee aus. Ganz ohne schlechtes Gewissen.

Bin ich jetzt ein Rebell? :-P
Aryla

Freitag, 25. Februar 2011

Kann ich schreiben, was ich will?

Frei nach Schopenhauers "Kann ich wollen, was ich will?"... ;-)

Manchmal setze ich mich hin und weiß: Ich will jetzt schreiben. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll, und ich weiß noch weniger, wie ich anfangen soll. Und doch juckt es mich in den Fingern, ich nehme manchmal einfach den Stift in die Hand oder fange an, auf die Tastatur einzutippen. Oder zumindest die Hände auf die Tastatur zu legen und zu hoffen, mir würde eine tolle Idee kommen.
Etwas, über dass es sich zu schreiben lohnt. Etwas, dass ich loswerden will. Etwas, dass mir durch den Kopf spukt und mir keine Ruhe lässt, das aber erst noch erwischt und in Worte gefasst werden will, bevor ich es vollends greifen kann (gedanklich schwenke ich an dieser Stelle ein großes Netz nach dem Gedankenschmetterling ;-) ).
Und dann kommt in den meisten Fällen die Idee. Und von da an ist alles ganz leicht. Die Worte, Sätze und ganze Gedankengänge rauschen nur so durch meinen Kopf, ich muss das schnell aufschreiben! Dann geht es wie von alleine. Ich merke, dass mein Blogeintrag oder das neue Kapitel meines Romans in eine ganz andere Richtung führt als gedacht. Es muss so kommen, wie ich es während des Schreibens im Kopf habe, alle Vorüberlegungen müssen sich dann unterordnen (und enden entweder in Ablage P oder in einer virtuellen Schublade für neue oder weiterführende Ideen).

Das Schreiben führt mich an Orte, zu Schlussfolgerungen oder in Situationen, die ich oft so nicht kommen sehen habe. Und das ist gut so. Ich bin froh, das Gefühl zu haben, weiterzukommen. Einer Wahrheit, sei es der eigenen oder der fiktionalen in meiner Geschichte, dadurch näher zu kommen. Und sei es ein noch so kleiner Schritt.

Das ist der Grund, aus dem ich schreibe. Es macht mir Spaß. Und es ist ein Stück Erkenntnis, wenn nicht manchmal sogar Selbstfindung für mich.
Und wenn ich andere dadurch unterhalte oder in meinen Bann ziehen kann, umso besser, das freut mich sehr! *knicks*

Eure
Aryla

P.S.: Auch dieser Beitrag ist aus einer unbestimmten Schreiblaune heraus entstanden. Die Methode geht auf! ;-)

Donnerstag, 24. Februar 2011

Zeitdieb

Die Zeit verhält sich manchmal höchst seltsam... Wenn man warten muss oder etwas unangenehmes tut, scheint sie kaum zu vergehen... Sekunde um Sekunde verstreicht während man auf dem Gang auf und ab geht und auf die Verkündung der Prüfungsergebnisse wartet. Beim Arzt scheint sich der Minutenzeiger kaum zu bewegen, im stickigen Wartezimmer zwischen hustenden Mitpatienten und zerlesenen Klatschmagazinen. Und die wichtige E-Mail muss jeden Moment kommen! Zwei Minuten später ist sie da und es scheint eine Ewigkeit vergangen zu sein...

Doch gerade dann, wenn man die Zeit endlos auskosten möchte, jede einzelne Sekunde genießen möchte, scheint sie davonzurennen. Die schönen Stunden sind meist viel zu schnell vorbei. Das Wochenende schien am Freitag so lang. Die rettende Insel. Und schon ist wieder Montag und man hat kaum etwas geschafft. Geschweige denn sich entspannt. Manchmal möchte ich der Uhr kaum glauben, wenn sie darauf beharrt, dass die Zeit jetzt um ist. Es wird in Insiderkreisen gemunkelt, ein Zeitdieb stiehlt in solchen Momenten die Zeit und wickelt sie auf eine große Spule, wenn gerade niemand aufpasst. Oder schneidet sich heimlich eine dünne Scheibe ab, ja nach bevorzugter Metapher ;)

Ja natürlich, das geht zurück auf "Der Zeitdieb" bzw. im Original "Thief of Time" wenn ich mich recht entsinne, einen Scheibenweltroman von Terry Pratchett. Der Kontext war ein anderer, die Zeit sollte ganz abgeschafft werden, damit mehr Ordnung herrschen kann. Doch es gab da ja noch die Geschichtsmönche, die auf ihren Spindeln die Zeit ab- und wieder aufwickeln. Und die Reiter und Fußgänger der Apokalypse. Und ganz viel Nougat und Schokolade. Wer es genauer wissen will, muss das Buch lesen :P

Wer weiß, vielleicht versteckt sich ja ein kleiner Zeitdieb unter dem Tisch, der wenn man nicht hinsieht, wenn man mit etwas schönem beschäftigt ist und die Zeit völlig vergisst, eine Umdrehung aufwickelt. Oder zwei. Und diesen Vorrat an Zeit nutzt, zum Beispiel um ewige Jugend zu erlangen, oder um sie der Kosmetikindustrie zu verkaufen, oder der NASA.
Und so ist man die Zeit dann los. Außer man erwischt den Zeitdieb und nimmt ihm die Spindel ab! :P

Diese Gedanken stammen nicht von mir allein, sondern sind aus freundlicher Koproduktion mit einem Menschen, den ich vor kurzem kennenlernen durfte. Und bei diesem Kennenlernen? Richtig, verging die Zeit wie im Flug!
Schade? Ja. Aber auch ein gutes Zeichen dafür, dass wir uns gut verstehen. Nicht, Mensch mit dem schönsten Nickname der Welt, aka Lichtspiel??

An dieser Stelle hinterlasse ich einen besonders lieben Gruß!
Aryla

Donnerstag, 17. Februar 2011

Dankbar

Für einige kleine Freuden bin ich im Moment sehr dankbar. Dinge, die für mich nicht selbstverständlich sind. Lichtblicke in meinem Chaos. Momente, die mich meine Fehler und Probleme, meine Unzulänglichkeiten und Ängste vergessen lassen.
Das kann der Sonnenstrahl, der mir überraschend ins Gesicht scheint und mir ein Lächeln darauf zaubert. Ein kleines Erfolgserlebnis. Ein Morgen, an dem ich mich absolut ausgeschlafen und wach fühle.
Doch am meisten bin ich den Menschen dankbar, die an mich denken. Eine kurze Mail. Ein unerwarteter Anruf. Ein gutes Gespräch. Ein gemeinsames Essen. Eine Aufmunterung nach einem langen Tag. Jemand, der mich in den Arm nimmt, bevor ich mich in die Höhle des Löwen wage. Oder einfach nur zusammen auf dem Sofa sitzen und mal nichts tun müssen.

Durch mein kleines Kopfchaos bin ich manchmal einsamer, als ich sein will oder sein müsste. Ich bin manchmal schwierig. Und selbst mein größter Feind. Ihr denkt trotzdem an mich und lasst mich nicht allein.

DANKE!

Aryla

Montag, 14. Februar 2011

Valentinstag

Valentinstag - ein besonderer Tag? Für viele scheint heute ein Tag zu sein, um (eingebildete?) Erwartungen des Partners zu erfüllen. Eine tiefere Bedeutung wird immer wieder angezweifelt... Immerhin sorgt dieses Datum für die eine oder andere kleine Aufmerksamkeit, einen Strauß Blumen oder einen besonderen Gefallen, der vielleicht sonst nicht verschenkt würde.

Ich gebe hier mit einer irischen Redensart meinen Senf dazu:
Work as though you don't need the money
Love as though you've never been hurt
Dance as though no one is watching you
Sing as though no one can hear you
Live as though heaven is on earth



Frei übersetzt:
Arbeite, als würdest du das Geld nicht brauchen
Liebe, als wärst du nie verletzt worden
Tanze, als würde dir niemand zusehen
Singe, als könnte dich niemand hören
Lebe, als wäre das Paradies auf Erden


Einen hab' ich noch:
If I can't dance, I don't want your revolution!
- Emma Goldman


Euch allen einen schönen Tag!
Aryla

Donnerstag, 10. Februar 2011

Die Musik in meinem Kopf

Seit zwei Tagen herrscht bei mir ein sehr willkommener Ausnahmezustand. Ich bin Musik!

Ich habe ständig irgendein Lied im Kopf. Nicht immer das gleiche, es wechselt immer. Je nach Stimmung, was mir eben gerade durch den Kopf geht. Ich könnte andauernd mitsummen, mit dem Fuß den Takt klopfen, mit den Fingern auf dem Tisch trommeln... Im Auto zappe ich zwischen den Radiosendern, um immer die beste Musik mitzubekommen. Und bei Bedarf laut mitzusingen, da hört mich ja niemand ;)

Ich fühle mich an T-Shirt-Sprüche erinnert à la "Nur ich kann die Stimmen in meinem Kopf hören". Bei mir gilt im Moment ganz klar: Nur ich kann die Musik in meinem Kopf hören. Und ich genieße es in vollen Zügen! Ich fühle mich extrem gut dabei. Frei. Kreativ. Stark.

Es ist ein bisschen so, als hätte das Leben eine Hintergrundmusik bekommen, wie im Film. Einen Kontext. Einen intuitiven, unbewusst auftauchenden Kommentar von mir selbst, gespeist aus der Erinnerung an richtig gute Musik.

Jetzt gerade höre ich Bruce Springsteen.

Wünsche allen einen schönen Tag!
Aryla

Ein kleiner Sieg

Gestern Abend habe ich es wieder geschafft: Ich habe meinen inneren Schweinehund überlistet. So langsam sehe ich mich was das Schwimmen angeht auf dem richtigen Weg: Ich gehe jeden Mittwoch zum Training. Manchmal auch zusätzlich am Freitag, aber der Mittwoch ist Pflicht. Jede Woche ist es ein Kampf mit dem bockigen Viech, das lieber zu Hause bleiben würde. Aber ich besiege es dann doch.

(Wenn das mit dem Laufen und dem Schreiben auch so erfolgreich und regelmäßig gehen würde... Daran arbeite ich noch. Es mir zur Gewohnheit zu machen und gar nicht zu hinterfragen. Sondern einfach zu tun.)

Gestern hat es mich große Überwindung gekostet, den Arsch hoch zu kriegen (entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber genau so war es). Aber dann bin ich doch hingegangen. Bin ins Wasser gesprungen, obwohl meine Motivation zu diesem Zeitpunkt minimal war. Ich musste auch meinen Körper erst einmal überzeugen, mitzumachen. Die ersten Bahnen bin ich technisch unter aller Sau geschwommen und konnte mich einfach nicht genug konzentrieren, um das zu ändern. Mein Trainer bestätigte mich noch: "Du hast Recht, du schwimmst scheiße!" Ich kam mir vor wie der letzte Bewegungslegastheniker, nicht in der Lage, Armzüge, Beinschläge und Atmung zu koordinieren. Kein Timing, keine Körperspannung, zu wenig Luft, der Kopf war nicht frei.
Aber dann habe ich mich doch noch "eingegroovt" ;) , dann lief es plötzlich. Ein kleiner Erfolg im Kampf gegen mich selbst. Feinkorrekturen beim Sprinttraining. So langsam werde ich besser. Schneller. Ausdauernder. Ein wirklich gutes Gefühl.

Schweinehund, du hast versagt! Gib auf!

Aryla

Dienstag, 8. Februar 2011

Essen - meine Stadt?

Heute bin ich wieder zurück gekommen. Ein letztes Mal in meiner alten Wohnung gewesen. Nach etwa zwei Monaten wieder durch die Stadt gelaufen, die ich Heimat genannt habe. Nur kurz. Trotzdem war es wieder schön.

Nachdem der Alltag, die schlechte Wohnsituation und einige unangenehme Ereignisse dafür gesorgt haben, dass ich mich in Essen nicht mehr wohl gefühlt habe, war ist wieder da. Von "hier fühle ich mich zu Hause" über "nichts wie weg hier" zu "ich mag es hier"! Ein gutes Gefühl.
Ich bin nach dem Weg gefragt worden. Und konnte weiter helfen. Bin verwundert an der Eisbahn auf dem Kennedyplatz vorbeigelaufen. Komisch, diesmal nicht den Aufbau mitbekommen zu haben. Weil ich einfach nicht mehr täglich dort vorbei komme. Anstatt 500m etwa 35km entfernt wohne. Habe festgestellt, dass man jetzt in der Mayerschen eine Wertmarke ziehen musst, um zur Toilette zu kommen. Da ich eh schon da war, habe ich natürlich auch ein Buch gekauft, ist ja klar. Diesmal ein echtes Schnäppchen, vom Wühltisch, für 3 Euro, zur Vervollständigung meiner Dunkler Turm-Reihe: Wizards and Glasses von Stephen King. Im Original. Illustriert. Schon zweimal gelesen und nun in meinem Besitz.

Ist das ein Zeichen? Vielleicht... :)

To be continued

Aryla 


edit 10.02.11:
Noch bevor ich diesen Eintrag verfasst habe kam es an diesem Abend zu einer Messerstecherei im Essener Hauptbahnhof. Beunruhigend. Dass anscheinend so viele junge Leute keine Perspektive sehen und mit Messern in den Taschen in Gangs durch die Straßen laufen. Dass ich vor wenigen Monaten vielleicht noch selbst ganz in der Nähe gewesen wäre.
Die Meldung im Radio hat Erinnerungen geweckt. An die Schüsse, die über der Hausflur schallten, bis in meine Wohnung. An die Nervosität, die ich in den folgenden Tagen entwickelt habe. Man sagt die Zeit heilt alle Wunden. Daran glaube ich nicht, ich denke dafür sind einige Wunden zu tief. Aber in diesem Fall denke ich, die Zeit hat diese Wunde schon fast verheilt. Den Schrecken genommen.
Dafür bin ich dankbar. Und auch für die Erkenntnis, das es so ist. Denn ich denke, dass das mir erst jetzt klar geworden ist, als die Erinnerung aufgefrischt wurde.

so long

Montag, 7. Februar 2011

Der 1. Montag

Hallo zusammen!

Die neue Woche ist angebrochen. Meist tut sie das mit einem Montagmorgen. So einem grauen Morgen, der viel zu trüb scheint. An dem man sich müde aus dem Bett quält, im automatisch ablaufenden Trott fertig macht. Dann in der Bahn zwischen quasselnden Schülern und mürrisch dreinschauenden Geschäftsleuten sitzt und eigentlich nur in Ruhe sein Buch lesen möchte bis zur Endhaltestelle. Oder man schleicht mit anderen frustrierten Montags-Morgens-Fahrern über die Autobahn. Die Arbeitskollegen sind auch noch nicht ganz wach und reden nicht viel. Dafür ist das Postfach voll, viel zu viel zu tun für einen Montag. Und die Kaffeemaschine / der Wasserkocher / der Getränkeautomat ist kaputt (nich zutreffendes bitte streichen).

So weit zum Klischee. Die Sonne scheint in mein Gesicht. So schlimm ist es gar nicht. Außerdem ist der erste Montag der Woche immer der schlimmste, habe ich gehört. ;)

Aryla

Sonntag, 6. Februar 2011

Was ich will: Diesen Blog!

Auch hier hat der berüchtigte Schweinehund wieder zugeschlagen. Dabei wollte ich doch gerade bei diesem neuen Projekt so fleißig sein:

Ein Blog!

Er lebt. Durch mich. Und hilft mir vielleicht, mein Gedankenchaos zu ordnen. Was mich beschäftigt, herauszulassen, es niederzuschreiben und so mit etwas mehr Abstand betrachten zu können. Möglicherweise mit anderen darüber zu philosophieren.
Ein Weg, mich auszudrücken. Worte zu finden, für so manches, was sonst vielleicht ungesagt bliebe. Weil ich manchmal erst während des Schreibens bewusst nach Worten suche für das, was sich in mir abspielt. Es dann zum ersten Mal in Sätzen formuliere.

Klingt das egoistisch? Wahrscheinlich. Ist es auch. Ich schreibe für mich selbst. Trotzdem sind Kommentare und der Austausch mit anderen mehr als erwünscht.

Gruß
Aryla