Montag, 24. Januar 2011

Fremdbild

Ich philosophiere mal wieder...

Inwiefern ist eine realistische Einschätzung der eigenen Handlungen und Verhaltensweisen vom Fremdbild abhängig? Also von dem Bild, dass andere Menschen von einem entwickeln? Braucht man das? Ich denke schon.
Mit anderen Worten: Du kannst nur dann wissen, wer du bist, wenn andere es dir sagen. Das soll nicht heißen, man sollte sich auf sich selbst nicht verlassen. Nur vieles was man tut wirkt auf andere Menschen anders als beabsichtigt. Oder mit den Worten meiner Lieblings-Kommunikationstrainer: Wahr ist, was ankommt. (Danke, Reinhard! Danke, Dieter!)

Dazu kommt, dass man sich selbst gegenüber immer voreingenommen ist. Emotional. Man möchte sich auf eine bestimmte Art und Weise sehen und erleben. Der Blick von außen ist aber auch nicht immer objektiv. Sei es durch Vorurteile oder weil Mami ihren Schatz für perfekt hält. Auf wen kann man sich denn aber nun wirklich verlassen???
Ich denke kein Mensch kann absolut unvoreingenommen sein. Und sei es nur weil jedes Feedback, jede Äußerung von dir über mich, auch etwas über dich verrät (Paul Watzlawik lässt grüßen). Und genau das willst du vielleicht verhindern und sagst deshalb nur einen Teil der Wahrheit. Trotz allem traue ich einigen wenigen Menschen so weit, dass sie mir ihre Wahrheit über mich unverblümt sagen dürfen und ich das ernst nehme. Und verlasse mich dabei auf ihre Ehrlichkeit. Es sind Spiegel, in denen ich ein Bild von mir sehe, dass ein anderer gezeichnet hat. Das Bild sieht jedes Mal anders aus und ähnelt dem, das ich in meinem eigenen Spiegel sehe, nur in Ausschnitten. Und doch verraten diese Bilder mir mehr, als ich selbst in mir und an mir beobachten kann.

Nicht jeder darf mir seinen Spiegel vorhalten. An die, die es dürfen und tun, einen herzlichen Dank.

Aryla


You live you learn
You love you learn
You cry you learn
You lose you learn
You bleed you learn
You scream you learn
Alanis Morissette

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen