Dienstag, 4. Januar 2011

Patch Adams

In der Zeit zwischen den Feiertagen liefen (wie so oft) die Filmklassiker im Fernsehen nur so rauf und runter, auf fast allen Kanälen. Ein besonderes Highlight, dass ich mir mal wieder gerne angesehen habe: Patch Adams. Ein Mann, der Freude verbreitet (wenn ihr mehr wissen wollt, tut euch keinen Zwang an und tippt den Titel in diverse Suchmaschinen ein ;) ). Nach wahren Begebenheiten, der Typ lebt wirklich und plant gerade eine neue kostenlose Spaßklinik, diesmal zusätzlich voll biologisch abbaubar ;).
Robin Williams liest seiner Filmfreundin gegen Ende des Films ein Gedicht vor. Es beschreibt meiner Meinung nach eine sehr konkrete Vorstellung davon, was Liebe ist oder sein könnte. Einem anderen Menschen auf so eine unbestimmbare, simple Art begegnen. Ihn ansehen, wie er ist. Ohne Worte. Ohne Zwänge oder Erwartungen.
Eine schöne Vorstellung, nicht? Ohne gesellschaftlichen Druck. Normen. Definitionen. Die klassischen Hollywood-Klischees. Der Mann hat die Frau anzurufen. Aber erst nach drei Tagen. Und sie hat so lange gefälligst zu warten und mit der besten Freundin vor dem Telefon zu hocken. Und wenn er sie nicht spätestens beim dritten Date küsst, ist er gar nicht interessiert. Wenn sie zu früh mit ihm ins Bett geht ist sie eine Schlampe, wenn sie zu lange wartet ist sie verklemmt und prüde. Beim vierten Date ist genau richtig. Oder doch nicht? Wenn er ihr Dessous schenkt, ist er dann ein Schwein? Oder ist das süß, weil sie sich die teuren Dinger eh nie kaufen würde und nur schweigend am Schaufenster vorbei geht? Und was erwartet er dann im Gegenzug? Konzertkarten? Dass sie für ihn kocht? Oder lieber was praktisches? Es muss aber doch was persönliches sein, sonst denkt er noch, dass ich mir keine Mühe gegeben habe, was richtig Tolles, Fantastisches zu finden... Und er hat noch immer nicht angerufen.
Bei diesem Mist will ich nicht mitmachen. Diese Hollywood-generierte Pseudoromantik hat nichts mit Gefühlen zu tun. Und noch weniger mit Ehrlichkeit. Nein, ich denke dies Gedicht gibt ziemlich genau die Essenz dessen wieder, was die meisten Menschen wirklich suchen hinter all dem Getue.

Also hier ist es, freut euch daran
Aryla


Ich liebe dich, ohne zu wissen wie, oder wann, oder von wo.
Ich liebe dich aufrichtig, ohne Komplexität oder Stolz.
Ich liebe dich, weil ich es nicht anders weiß.
So nah, dass deine Hand auf meiner Brust, meine Hand ist.
So nah, dass wenn du deine Augen schließt, ich sofort einschlafe...
(aus dem Film "Patch Adams", nach Pablo Neruda)


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