Freitag, 16. Dezember 2011

Schmerz

Ja, ich wollte heute vom Unperfekthaus schreiben. Doch manchmal kommt es anders.


Es gibt Schmerzen in mir. Diese Schmerzen existieren schon lange. Sie haben sich über Wochen, Monate, zum Teil sogar über Jahre, angesammelt und in mir aufgestaut. Ein wirksames Ventil, eine Lösung, eine Therapie, habe ich nicht.
Heute ist einer der Tage, an denen mich dieser alte Schmerz überwältigt, mich wie eine Welle überrollt und mich lähmt, so dass ich kaum mehr an etwas anderes denken kann. Im Kampf gegen meine Dämonen bin ich so gut wie hilflos. Das Schwierige ist, daran nicht zu zerbrechen. Aufzugeben. Ich möchte nicht einknicken, weil ich denke, wenn ich mich nur noch als Opfer dessen sehe, was um mich herum passiert ist, nimmt mir das meine Lebensfreude und jegliche Motivation, für mich einzustehen.
Ich kämpfe, um weiter kämpfen zu können. Weil ich etwas habe, für das es sich zu kämpfen lohnt. Da ist mein Traum, meinen Weg zu gehen. Da ist ein Partner, für den ich ein besserer Mensch sein möchte. Da sind Freunde und Verwandte, die die Stärke in mir sehen.


Immer stark sein kann ich nicht. Heute bin ich schwach. Ich bin müde. Müde, zu kämpfen. Mein härtester Kritiker bin ich selbst, und ich kann mich nicht überzeugen, dass ich heute die Kraft aufbringen kann, die ich bräuchte, um meine Dämonen in der Griff zu bekommen. Ich will nicht mehr kämpfen müssen, doch ich weiß, dass ich es noch lange Zeit tun muss.


Vor etwa fünf Jahren hat ein Mensch, der mir sehr nahe stand, eine große Veränderung gewagt. Und seitdem hat er einen Weg eingeschlagen, in dem ich keinen Platz mehr zu haben scheine. Manchmal ist mir, als hätte ich ihn verloren, als wäre er gestorben oder sehr weit weg gezogen. Nicht, dass davor alles gut war. Doch seitdem ist es immer schwieriger geworden. Es ist, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Ich falle und finde nicht immer den nötigen Halt, um mich ein Stückchen weit aus dem endlosen Loch im Boden herauszuziehen. Gewonnene Kämpfe sind Teilerfolge, doch so richtig weit nach oben schaffe ich es nicht.
Ich habe Angst, dass mich meine Kräfte verlassen und ich vollends erschöpft bin. Nicht mehr weiter kann. Das darf nicht sein. Also kämpfe ich weiter.

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